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Die verschiedenen Faserarten

Beim Stricken ist die Auswahl der richtigen Wolle von großer Bedeutung, da sie nicht nur das Aussehen deines Projekts beeinflusst, sondern auch seine Trageeigenschaften und Pflegeanforderungen. Es gibt viele verschiedene Faserarten, die jeweils ihre eigenen Vorzüge und Besonderheiten haben. Hier sind einige der beliebtesten Fasern und was du über sie wissen solltest:

Alpaka

Alpaka-Wolle ist für ihre Weichheit und Wärme bekannt, perfekt für gemütliche Winterkleidung. Sie stammt von Alpakas, südamerikanischen Verwandten der Lamas. Diese Tiere werden seit Jahrtausenden von den Ureinwohnern der Anden gezüchtet und gelten als äußerst wertvolle Tiere aufgrund ihrer Wolle.

Alpaka Wolle für Strickprojekte eignet sich besonders gut für Pullover, Schals und Mützen, die dich an kalten Wintertagen warm halten, da die Alpaka Faser besonders gut isoliert und die eigene Körperwärme speichert.

Die Pflege von Alpaka-Wolle erfordert oft Handwäsche in lauwarmem bis kaltem Wasser, um Verfilzungen zu vermeiden. Es ist definitiv eine Winterfaser, die für kalte Jahreszeiten gemacht ist. Alpaka-Wolle ist hochwertig, was sich auch im Preis widerspiegelt. Sie gehört zu den eher teuren Wollarten aufgrund ihrer besonderen Eigenschaften.

Das Strickerlebnis beim Stricken mit Alpaka ist unterschiedlich, je nach Verarbeitung. Meist ist es jedoch sehr angenehm, flauschig und gleitet gut über die Nadeln ohne rutschig zu sein. Deshalb ist diese Faser auch für Anfänger:innen geeignet.

BAUMWOLLE

Baumwolle ist beliebt aufgrund ihrer Leichtigkeit und Atmungsaktivität. Baumwolle wird aus den Samenhaaren der Baumwollpflanze gewonnen, gesponnen und zu Garn verarbeitet.

Die Verwendung von Baumwolle reicht Jahrtausende zurück. Ihr Anbau begann in antiken Kulturen wie denen in Ägypten und Indien. Baumwolle spielte eine wichtige Rolle im Handel und in der Textilproduktion und ist bis heute eine der am häufigsten verwendeten Fasern in der Textilindustrie. Die Baumwollpflanze wird in vielen Ländern, darunter Indien, China, den USA und vielen afrikanischen Ländern, angebaut.

Am besten eignet sich Baumwolle für das Stricken leichter Kleidungsstücke, Babykleidung und generell Projekten für den Sommer. Wenn du also ein luftiges, atmungsaktives Kleidungsstück stricken möchtest, wie T-Shirts, Tops oder Shorts, könnte Baumwolle die perfekte Wahl sein.

Für die Pflege ist Baumwolle meist maschinenwaschbar, aber achte darauf, niedrige Temperaturen zu verwenden, um ein Einlaufen zu verhindern.

Das Stricken mit Baumwollgarn ist angenehm, besonders im Sommer, da man bei heißen Temperaturen mit diesem Garn keine schwitzigen Hände bekommt. Allerdings kann Baumwolle auch weniger weich sein als z.B. Merinowolle und auf den Stricknadeln rutschen -das hängt aber auch ganz speziell von der Dicke des Garns und der Spinnart ab.

Baumwolle ist weit verbreitet und in verschiedenen Preisklassen erhältlich. Die Qualität variiert je nach Herkunft und Verarbeitung.

LEINEN

Leinen ist das perfekte Garn für warmes Wetter. Die Faser gibt ein angenehmes Tragegefühl und fühlt sich kühl auf der Haut an. Leinen hat eine lange Geschichte und wurde bereits vor Tausenden von Jahren verwendet. Es war eine der frühesten Pflanzenfasern, die für Textilien genutzt wurde. Insbesondere in Europa war Leinen über Jahrhunderte hinweg eine beliebte Faser für Kleidung, Haushaltsgegenstände und sogar Segeltuch.

Die Faser stammt von der Flachspflanze, die hauptsächlich in Europa angebaut wird und ist ideal für Sommerkleidung sowie leichte Pullover und Accessoires.

Aufgrund ihrer kühlenden und luftigen Eigenschaften ist sie am besten geeignet für sommerliche Oberteile wie Tops oder T-Shirts. Das Strickgefühl mit reinem Leinen hängt deutlich von der Qualität des gewählten Garnes ab. Da Leinen vor dem Waschen nicht besonders weich ist, kann die Faser an den Fingern reiben und weniger angenehm sein.

Handwäsche oder Maschinenwäsche im Schonwaschgang bei niedrigen Temperaturen sind hier empfehlenswert, damit du dein Strickstück nicht unnötiger Strapazierung aussetzt. Hochwertiges Leinen kann teuer sein, während preiswertere Varianten oft grober und weniger veredelt sind.

MERINO

Merinowolle ist wohl eine der beliebtesten und vielfältigsten Fasern. Sie stammt von Merinoschafen und ist im Vergleich zur Schurwolle anderer Schafrassen weich und glatt. Sie ist gut für viele verschiedene Projekte geeignet, von warmen Winter Pullovern bis hin zu leichten Schals und Babykleidung. Die Pflege erfordert oft eine sanfte Handwäsche mit speziellem Wollwaschmittel.

Merinowolle stammt hauptsächlich von Schafen, die in Australien, Neuseeland und Südafrika gezüchtet werden. Sie war historisch gesehen eine der begehrtesten Wollarten für hochwertige Kleidung.

Was Merinowolle unter anderem so attraktiv macht, ist ihre temperaturausgleichende Eigenschaft, wodurch sie das ganze Jahr über getragen werden kann und sich deshalb auch perfekt für Babykleidung eignet. Aus Merinowolle können sowohl Pullover und Mützen gestrickt werden, als auch T-Shirts und sommerliche Strickstücke. Das Strickgefühl ist ein sehr edles, angenehmes und weiches und deshalb eignet sich dieses Garn auch für Anfänger:innen.

Beim Waschen ist zu beachten, dass die Faser wächst. Ein Pullover, der also davor zu klein war, kann mit dem Waschen noch weiter werden. Merino gehört zu einer der teureren Fasern, wobei sich auch hier die Qualitäten unterscheiden und man Merinowolle auch für einen recht günstigen Preis finden kann.

MOHAIR

Mohair stammt von Angoraziegen, die ursprünglich aus der Türkei stammen, aber heute weltweit gezüchtet werden. Es war über viele Jahrhunderte hinweg eine begehrte Faser für königliche und hochwertige Kleidung aufgrund ihrer Weichheit und ihrem Glanz.

Mohair Wolle ist bekannt für seine flauschige, leichte und dennoch wärmende Natur. Ideal für Pullover und Schals, die an kühlen Abenden wärmen. Mohair wird oft mit Seide versponnen zu einem sehr dünnen und flauschigen, seidigem Garn, das man Kid Silk oder Silk Mohair nennt. Hier liegt der Unterschied am Alter der Ziege, da Kid Mohair von einer jungen Ziege gewonnen wird und daher noch weicher ist als das von einer älteren Ziege. Dieses Mischgarn aus Seide und Mohair wird für leichte, edle Schals und Spitzentücher verwendet oder aber als Beilaufgarn mit Merino, Schurwolle oder einem anderen dickeren Garn, um dieses aufzuwerten und flauschiger zu machen. Das Strickgefühl mit Mohair ist sehr weich und angenehm. Da das Auftrennen mit einem solch flauschigen Garn eher schwierig ist, ist es nicht für Anfänger:innen geeignet. Auch bei Babykleidung sollte man von Mohair absehen, da die feinen Fasern auf empfindlicher Babyhaut allergische Reaktionen hervorrufen können. 

Die Pflege erfordert auch hier eine sanfte Handwäsche in kaltem Wasser, da Mohair eher empfindlich ist. Hochwertiges Mohair ist teurer, aufgrund seiner besonderen Eigenschaften und des aufwendigen Herstellungsprozesses.

SCHURWOLLE

Schurwolle stammt von verschiedenen Schafrassen und ist besonders geeignet für Winterprojekte. Die Wolle wird von den Schafen geschoren, gewaschen, gekämmt und dann zu Garn gesponnen. Wolle war eine der ersten Fasern, die der Mensch für Kleidung und andere Textilien nutzte und ist bis heute eine der am häufigsten verwendeten Fasern in der Textilindustrie.

Sie eignet sich gut für robuste Kleidungsstücke wie Pullover, Socken und Decken. Schurwolle eignet sich perfekt für Anfänger:innen, da die Wolle wenig rutschig ist, auch wenn das Strickgefühl weniger luxuriös ist als z.B. bei Merinowolle. Die Pflege erfordert Handwäsche mit Wollwaschmittel, um Verfilzungen zu vermeiden.

Schurwolle ist definitiv eine Winterfaser aufgrund ihrer isolierenden Eigenschaften. Hochwertige Schurwolle ist oft teurer aufgrund ihrer feinen Qualität und Verarbeitung, wohingegen rustikalere, naturbelassene Schurwolle günstiger sein kann.

SEIDE

Seide wird von Seidenraupen produziert und stammt ursprünglich aus China, wird aber heute in vielen Ländern, einschließlich Indien, produziert. Seide wird durch das Entrollen der Seidenkokons und das Verspinnen der Fäden gewonnen. Seide war historisch gesehen äußerst wertvoll und ein wichtiger Bestandteil des Handels zwischen Ost und West. Sie war ein Symbol für Luxus und Eleganz und wird bis heute wegen ihres Glanzes und ihrer Weichheit geschätzt.

Seidengarn ergibt elegante und glänzende Kleidungsstücke wie Schals, Handschuhe und leichte Pullover oder Sommertops. Die Pflege erfordert auch hier Handwäsche in kaltem Wasser, da Seide, auf Hitze und Reibung empfindlich ist.

Seide ist vielseitig und kann das ganze Jahr über getragen werden, aber sie eignet sich besonders gut für Sommerprojekte.

Welches garn ist am besten für anfänger:innen geeignet?

Für Strickanfänger:innen empfiehlt es sich ein Garn mit einer festen Verzwirnung und linearen Eigenschaften zu wählen. Ein solches Garn hat den Vorteil, dass versehentliches Einstechen der Stricknadel vermieden wird, was zu Fadenversplissungen führen könnte. Außerdem bieten dickere Garne mit einer Nadelstärke von 7 bis 8 mm einen schnellen Erfolg beim Stricken. Durch die Dicke des Garns sind die Maschen besser erkennbar, was Anfänger:innen hilft. Es ist ratsam, für dein erstes Strickprojekt kein schwarzes oder dunkles Garn zu wählen, da die Maschen in diesen Farben weniger gut erkennbar sind. Die geeignetsten Fasertypen für Strickanfänger sind Schurwolle, Merino oder Baumwolle.

Viel Spaß beim Stricken! <3

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