Als wir angefangen haben, unsere eigenen Projekte zu stricken, wussten wir zwar, dass es Stricker:innen gibt, die ihre Strickprojekte blocken, aber wir waren uns für längere Zeit nicht wirklich sicher, was man darunter versteht oder wie man es macht. Wir haben diesen Blogpost geschrieben, um unser Wissen mit euch zu teilen, wie wir unsere Strickprojekte blocken und wie ihr es selbst tun könnt! Wir hoffen, dass dies einigen von euch hilft und die Verwirrung rund ums blocken etwas aufhebt! <3

Wenn du dich dem Ende deines Strickprojekts näherst, gibt es einen letzten entscheidenden Schritt, der deine Kreation noch besser machen kann: das Blocken. Dieser oft vergessene oder (aus Angst) unbeachtete Prozess ist der Schlüssel, um sicherzustellen, dass deine harte Arbeit so schön wie möglich ist und es so toll aussieht, wie du es dir vorgestellt hast. In diesem Blogpost erfahrt ihr alles über das Blocken und warum es ein unverzichtbarer Schritt für alle eure Strickteile ist.

was du brauchst

Bevor ihr mit dem Blocken beginnt, solltet ihr folgende Sachen bereitlegen:

  • Eine saubere, ebene Fläche, wie ein Tisch oder Boden
  • Ein großes Handtuch oder eine Blockingmatte
  • rostfreie Stecknadeln
  • ein großes Waschbecken oder eine Schüssel, in die das Strickstück passt
  • ein Waschmittel, das für die Faserart deines Strickprojekts geeignet ist

Schritt 1: Lose Fäden vernähen

Bevor ihr euer Projekt blocken könnt, solltet ihr alle Fadenenden vernähen. Das ist wichtig, um zu verhindern, dass sich dein Projekt beim Waschen auflöst und gewährleistet seine Langlebigkeit. Wir lassen dabei das Fadenende nach dem Vernähen trotzdem erstmal lang und schneiden es nicht komplett ab, damit sich die Fasern beim Waschen unserer Projekte entspannen können.

Beim Vernähen werden die losen Fadenenden mit einer Garnnadel in den Stoff eingefädelt und so sicher fixiert. Auf diese Weise wird verhindert, dass lose Enden aus dem Projekt heraus hängen. Auch wenn es vielleicht sinnvoll erscheint, die Enden gleich ganz abzuschneiden, ist es wichtig, ein längeres Ende zu lassen: wenn sich die Maschen beim Waschen entspannen, sorgt das längere Ende dafür, dass das Garn sicher im Stoff bleibt und sich nicht auflöst oder wieder auf geht.

Schritt 2: Waschen

Das Blocken beginnt damit, dass das Strickstück vorsichtig nass gemacht wird. Nehmt euch euer Waschbecken oder eine große Schüssel, füllt es mit kaltem bis lauwarmem Wasser und gebt etwas Waschmittel hinein. Danach legst du dein Strickstück hinein und achtest darauf, dass es mit Wasser bedeckt ist. 

Durch die Feuchtigkeit entspannen sich die Fasern und Maschen, so dass eine womöglich ungleichmäßige Spannung ausgeglichen wird. Wenn die Fasern das Wasser aufnehmen, werden sie weicher und das fertige Kleidungsstück wird angenehmer und fällt womöglich schöner. Denk daran, dass verschiedene Fasern unterschiedliche Pflege benötigen, sei also vorsichtig, wenn du dein Strickstück waschen möchtest.

Lass das Strickprojekt etwa 30 bis 60 Minuten lang im Wasser liegen. Lass dann das Wasser ablaufen und spüle dein Projekt vorsichtig mit lauwarmem Wasser ab, um die Waschmittelreste zu entfernen. Lege es dann auf ein sauberes Handtuch, roll es ein und drück das Wasser vorsichtig heraus. Möglicherweise muss dieser Schritt ein paar Mal mit trockenen Handtüchern wiederholt werden.

Schritt 3: in Form bringen

Nachdem du das Kleidungsstück aus dem Wasser genommen hast, leg es vorsichtig flach auf ein Handtuch oder eine spezielle Blockingmatte. Jetzt ist es an der Zeit, um es so zu formen, wie du es gerne haben möchtest. Vergewissere dich, dass die Kanten gerade sind und etwaige Spitzenmuster oder Zöpfe schön zur Geltung kommen. Stecke das Kleidungsstück fest und bring es in die gewünschte Form. Auf diese Weise kann der Stoff trocknen und behält die Form, die ihm gegeben wurde.

Sei vorsichtig, wenn du empfindliche Fasern blocken möchtest, da einige dazu neigen, zu verfilzen, wenn sie warmem Wasser und Reibung ausgesetzt werden. Beachte immer die Anweisungen auf dem Etikett des Garns, um die beste Vorgehensweise für dein Projekt zu bestimmen.

Schritt 4: Trocknen

Sobald das Kleidungsstück in Form gebracht ist, gib ihm etwas Zeit: es muss vollständig an der Luft trocknen können. Dieser Schritt ist sehr wichtig, damit sich die Fasern in ihrer neuen Form festigen können. Versuch nicht diesen Prozess zu beschleunigen, Geduld ist hier leider wichtig - auch, wenn man sein neues Strickteil am liebsten sofort tragen wollen würde. Hab Vertrauen in den Blockingprozess und lass zu, dass das Strickstück seine neue Form auf natürliche Weise annimmt.

Vergiss nicht, dass Blocken mehr als einmal gemacht werden kann - da Strickwaren in der Regel gut in Form bleiben, muss man das aber meistens nicht tun. Manche Fasern sind sogar selbstreinigend und müssen nur zum Lüften aufgehängt werden.

Im Grunde ist das Blocken der letzte Schliff, der dein Strickprojekt perfekt macht. Wenn du also das nächste Mal ein Projekt fertig stellst, vergiss nicht, ihm den verdienten letzten Schliff zu geben.

Happy blocking! <3

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