Wenn du gerade mit dem Stricken anfängst, wirkt vieles neu und vielleicht sogar ein bisschen kompliziert. Maschen, Nadeln, Garne - und dann taucht da plötzlich dieses Wort auf: Maschenprobe. Was ist das eigentlich? Keine Sorge: In diesem Blogartikel erklären wir dir Schritt für Schritt, was eine Maschenprobe ist, warum sie wichtig ist, wie du sie machst und was du tun kannst, wenn sie nicht so ausfällt wie gedacht.
Was ist eine Maschenprobe?
Eine Maschenprobe ist ein kleines gestricktes Quadrat - meistens ca. 10 x 10 cm groß. Es zeigt dir, wie viele Maschen und Reihen du mit deiner Wolle und deinen Nadeln pro 10 cm strickst. Man nennt das auch die Maschendichte. Sie ist bei jedem Menschen etwas anders, weil wir alle unterschiedlich fest oder locker stricken.
Warum ist eine Maschenprobe so wichtig?
Die Maschenprobe entscheidet darüber, ob dein fertiges Strickstück die richtige Größe hat. Wenn du zum Beispiel einen Pullover strickst und du strickst lockerer als gedacht, wird der Pulli zu groß. Strickst du fester, wird er zu klein. Die Maschenprobe hilft dir also dabei, böse Überraschungen zu vermeiden - besonders, wenn du Kleidung strickst, die wirklich passen soll.
So machst du eine Maschenprobe
1. Lies in deiner Anleitung nach
Dort steht zum Beispiel:
Maschenprobe: 18 M x 24 R = 10 x 10 cm (dies ist immer glatt rechtsgestrickt wenn nicht anders angegeben und gemessen nach dem Waschen!)
Das heißt: Du solltest 18 Maschen in der Breite und 24 Reihen in der Höhe stricken, damit dein Strickstück 10 x 10 cm groß wird - nach dem Waschen.
2. Schlage mehr Maschen an als angegeben
Stricke lieber ein größeres Quadrat, z. B. 30 Maschen breit und 30 Reihen hoch. So kannst du in der Mitte messen, ohne dass die Ränder dein Ergebnis verfälschen, denn am Anfang und am Ende einer Reihe hat man meist nicht die gleiche Strickdichte wie wenn man mittendrin ist!
Hier findest du ein Video zum Maschen anschlagen.
Hier findest du ein Video zu rechten Maschen.
Hier findest du ein Video zu linken Maschen.
Glatt rechts bedeutet du strickst abwechselnd eine Reihe nur rechte Maschen und danach eine Reihe nur linke Maschen. In Hin-Reihen (also immer wenn du deine schöne Seite zu dir zeigt) strickst du rechte Maschen und in Rück-Reihen (immer wenn die Innenseite zu dir zeigt) strickst du linke Maschen.
Nachdem du alle Reihen gestrickt hast, kette alle deine Maschen ab.
Hier findest du ein Video zum Abketten der Maschen.
3. Spanne oder wasche deine Maschenprobe
Ganz wichtig: Viele Garne verändern sich nach dem Waschen – sie dehnen sich oder ziehen sich zusammen. Deshalb solltest du deine Maschenprobe so behandeln wie später das fertige Teil. Wenn du dein Strickstück später per Hand wäschst, dann mach das auch mit deiner Maschenprobe.
4. Trocknen lassen und dann messen
Miss mit einem Lineal oder Maßband in der Mitte der Maschenprobe (nicht am Rand!). Zähle, wie viele Maschen auf 10 cm Breite kommen und wie viele Reihen auf 10 cm Höhe.
Häufige Fehler
Maschenprobe nicht waschen: Das führt oft zu falschen Ergebnissen – der Pulli wird z. B. erst nach dem ersten Waschen zu groß.
Zu kleines Quadrat: Miss immer in der Mitte, damit du ein genaues Ergebnis bekommst.
Falsches Muster gestrickt: Wenn die Maschenprobe in einem bestimmten Muster angegeben ist, z. B. kraus rechts oder mit Struktur, dann strick deine Maschenprobe auch entsprechend.
Was tun, wenn deine Maschenprobe abweicht?
Wenn du mehr Maschen pro 10 cm hast als in der Anleitung, strickst du zu fest. Dann probiere eine dickere Nadelstärke. Wenn du weniger Maschen pro 10 cm hast, strickst du zu locker. Dann nimm eine dünnere Nadelstärke.
Beispiel:
Deine Maschenprobe ergibt 20 Maschen auf 10 cm, die Anleitung sagt aber 18 Maschen. Du strickst also zu fest. → Nimm nächstgrößere Nadeln.
Tipp: Du musst nicht die ganze Maschenprobe neu machen – strick einfach nochmal ein kleines Stück mit der neuen Nadelstärke und messe erneut.
Fazit
Die Maschenprobe ist kein lästiger Umweg - sie ist der wichtigste erste Schritt, wenn dein Strickprojekt gelingen soll. Sie hilft dir, die richtige Passform, die richtige Größe und vor allem Freude am fertigen Teil zu bekommen.
Gerade bei unseren Foolproof-Anleitungen, die speziell für Anfänger gedacht sind, sagen wir ganz klar: Vertrau der Maschenprobe – so wird dein Projekt genauso, wie es werden soll!
Wenn du noch nie eine Maschenprobe gemacht hast, probier’s einfach aus. Es ist der perfekte Mini-Start ins Stricken - und du lernst gleich ein Gefühl für Garn, Nadeln und dein eigenes Stricktempo kennen.
Viel Spaß beim Ausprobieren!